Was Freunde über Peter sagen:

ursula pageUrsula: „Ich wünschte, ich hätte den Mut gehabt, mein eigenes Leben zu leben“. Diesen Satz werdet ihr von Peter ganz sicher nie hören. Als ich Peter nämlich 2002 kennen lernte, kam er gerade aus Nepal zurück und trug einen altertümlichen Bart. Der schrullige Herr hatte die Herausforderung angenommen, bei meinem einstigen Arbeitgeber das Lichterlöschen zu verhindern. Als erstes hängte er sich eine Pendeluhr ins Büro. Deren Schläge hatten zwar etwas Beruhigendes, aber sie machten uns auch jede Sekunde bewusst, dass es da eine Uhr gibt, die tickt. Und während wir Mitarbeiter uns am Abend jeweils die Frage stellten, ob wir, um die nächsten Tage noch arbeiten zu können, prophylaktisch schon einmal die Computer mit nach Hause nehmen sollten, spürten wir plötzlich, wie der Wind sich drehte, der uns eben noch so heftig ins Gesicht schlug. Da war also jemand gekommen, der das Unmögliche möglich machte. Jemand, der sich vor nichts fürchtet, und der, wenn es dunkel ist, keinerlei Nerven zeigt und die Ruhe bewahrt. Jemand, der sich Ziele setzt und diese, Schritt für Schritt, unaufhaltsam erreicht. Jemand, der sich antizyklisch verhält und denkt und handelt. Bärtig. Borstig. Widerborstig. Stachelig. Raubeinig: Strubbig. Ein Querdenker also. Mit allen Vor- und Nachteilen. Ob beim Skitouren, Bergsteigen, Mountainbiken oder Reisen: Peter geht seinen eigenen Rhythmus, sein eigenes Tempo. Neben Turbulenzen schätzt er aber auch Konstanz: Morgens um halb sechs zwei Spiegeleier (sunny side up), mittags ein schönes Stück Fleisch und abends einen guten Tropfen La Tour de Pez mit Frau und Freunden. Ich habe viel von ihm gelernt: Dass Veränderung ein Elixier ist, Grosszügigkeit das Salz in der Suppe und Vertrauen die Grundlage, um mit jemandem Pferde zu stehlen. Inzwischen ist die Pendüle bei Peter und Gabi zu Hause und liefert dort den Beweis, dass die Uhren bei Peter und Gabi ganz anders gehen. Und darin ticken die beiden übrigens ähnlich: Sie haben den Mut, sich abzugrenzen und zu tun, was ihnen wertvoll und wichtig ist: Selbstbestimmt leben und Träume verwirklichen. Also Achtung, wenn ihr sie trefft: Das sind zwei Abenteurer im Schafspelz!

ThommyThommy: Der Freund. Peter, so 40 Jahre kennen wir uns schon. Begonnen hat ja alles bei Pius in Allschwil, wo sich Interessierte für gemeinsame Skiferien getroffen haben.
Da bin ich ja, mit meinem VW-Käfer mit Sommerreifen, auf dem Weg nach Arosa im Schneesturm liegen geblieben. Du hast Schneeketten besorgt und Simone und mich vor dem „Polargau“ gerettet. Die vielen Skierlebnisse; durch dich habe ich eigentlich erst so recht Skifahren gelernt, dein perfekter Stil hat mich beeindruckt.
Dann die vielen Pokerrunden, du der coole Gambler, auch beim Verlieren stets mit Haltung. Aber niemals der arrogante King beim Gewinnen.
Umzug nach Genf, zurück nach Oberwil. Neue Wege, wir machen Fasnacht, beginnen Piccolo zu spielen, machen Sessions in deiner Wohnung mit Begleitung von Christophs Handorgel. Dreimal Fasnacht, zuletzt nur noch wir zwei. Du schliesst die HWV ab, ziehst nach Chur. Ich bringe dir auf dem Dach meines Heiligtums das Familienbett hoch.
Später sind wir dann in einer Bar rumgehangen, beim Rausgehen hast du dann zum ersten Mal deine aufrechte Haltung verloren; nüchtern wäre es dir ziemlich peinlich gewesen . . .war ok.
Dein Stolz, das Chalet Burtsli in HN. Mit der Eckbank haben wir geübt bis wir diese im Haus gehabt haben. Viel tolle und schöne Erlebnisse in deinem Chalet erlebt. Mal hast du mich an einem wunderschönen Herbsttag mit dem Velo den Berg hoch gezogen, isch voll easy e lichti Sach, deine Worte. Anderen Tags konnte ich kaum mehr sitzen, ja ja, alles easy, autsch. Da war irgendetwas mehr zwischen Stuhl und Sitzfleisch. Unsere erste Wiedereinsteiger Töfftour. Du mit einem Schwachstrom-Chopper, wahrscheinlich aus Respekt, aber es hat cool ausgeschaut. In der weiteren Folge tolle Töfftouren nach Andorra, Sardinien, Kroatien etc.
Du bist der Antreiber oder Initiant, wo ich mich gerne angehängt habe. Warum? Alles immer überlegt, nichts dem Zufall überlassend. Es hat mich immer schwer beindruckt wie du zielorientiert und fokussiert auf ein Ziel zu arbeiten kannst, Meilensteine setzen kannst, keine unnötigen Risiken eingehst bzw. diese einschätzen kannst. Deine Philosophie, keine Fehler, kein Absturz, keine Schwächen. Du verlierst gar nicht gerne, falls doch mal, wirst du echt sauer. Oder falls etwas nicht klappt, so wie du dir das vorgestellt hast oder dir eine Unannehmlichkeit wiederfährt, wirst du recht unangenehm. Mit dir um die Welt zu reisen würde ich machen, du gibst das Vertrauen. Auch noch zu erwähnen; du ziehst deine Dinge konsequent durch ohne deine Mitmenschen zu drängen. Deine diskrete Autorität eben. Peter das Treibende, innovative, ruhige, besonnene.

Marc pageMarc: Blitz und Donner gehören bekanntlich zusammen – irgendwann Ende 2010/Anfang 2011 hatte ich erstmal nur den Blitz: An das genaue Datum kann ich mich nicht mehr erinnern, glaube aber nicht, dass es mein Unterbewusstsein ist, dass mich mit einer Teil-Amnesie vor diesem traumatischen Ereignis zu schützen versucht.
Der Blitz – in Gestalt von Peter (damals in einer bartlosen Phase) – traf mich an einer Weindegustation: ruhig, mit Ledergilet, etwas abseits, das Haar wie Albert E. (mindestens nach Farbe), Kenner- und Geniesserblick, die topmodisch gekleideten, weiblichen Parfüm-Vulkane (kennen sich eh alle aus dem Wartezimmer von Dr. Botox oder Prof. Kollagen) herumstossenden, solariumgegärbten, wirklich-wichtigen Manager beobachtend, die sich gegenseitig, und dem Rest der Welt, unangemessen laut Ihre eigene Meinung (Copy-Paste von Robert Parker) zu den Weinen offenbarten, die sie gerade soffen, stand er da und gab sich kein Bisschen mühe, seine Gedanken zu verbergen.
Weil mich diese Szene so völlig unvorbereitet an mich selber erinnerte, näherte ich mich ihm und wagte es sogar, ihn anzusprechen. Und siehe da, nicht Überheblichkeit, Hochmut oder Arroganz, sondern einfach die Abgeklärtheit, dass man sich nicht immer überall einmischen muss (auch wenn man einen signifikanten Beitrag leisten könnte) zusammen mit der Gewissheit, dass die Menschheit schon auf Einen zukommt, wenn’s brennt.
So entstand ein Gespräch und wir sprachen nicht nur dieselbe Sprache (sogar denselben Dialekt) sondern hatten auch dieselben Themen. Und weil wir uns auch bei den nächsten Treffen nicht gegenseitig langweilten, beschlossen wir, unsere besseren Hälften zu involvieren (also ich wollte damit v.a. meiner Frau zeigen, dass ich, entgegen ihrer Überzeugung, nicht der Einzige bin, der absolut keine Lust hat, immer und überallhin der Herde zu folgen und sich ständig anzupassen). Zudem hatten und haben Peter und ich plus minus dasselbe Dilemma: Bordeaux‘ sind ja ganz o.k. aber zwischendurch muss es auch mal wieder ein kräftiger Schluck Adrenalin sein; geerntet entweder in der dritten Dimension (in der Luft oder Unterwasser), auf der Strasse (PS mit 2 oder 4 Rädern) oder im Schnee.

urs2Urs: Mit dem Peter per Bike vom Etzel in Richtung Zürich unterwegs, natürlich per GPS. Das uns schliesslich direkt durch den Friedhof von Wollishofen und am Ende vor eine 3 Meter hohe unüberwindbare Friedhofmauer führt, obwohl der eigentliche Weg in Sichtdistanz gewesen wäre. Aber wir fahren ja IMMER mit GPS. Sagen wir’s mal so: Der Peter weiss immer was er will. Das setzt eine gewisse Flexibilität seiner Umwelt voraus. Er ist tolerant, hört auch zu. Mit viel PS und Wein macht man ihm immer eine Freude.

susi pageSusi: Nervig finde ich, dass Peter nicht von seinen Prinzipien weicht. Aber was ich nervig finde, hat Peter wahrscheinlich auch so weit gebracht und so erfolgreich gemacht.

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Rinaldo pageRinaldo: Spannende gemeinsame Erlebnisse gibt es viele, aber wenn ich eines hervorheben müsste, dann wäre es die Gletscherabfahrt vom Monte Rosa zu seinem Abschluss aus der EURO RSCG, das war etwas Einmaliges.
Peter ist ein brillanter Verhandler, der sein Fleisch, am liebsten bleu isst und dazu gerne Pauillac oder Wasser, aber niemals Weisswein trinkt.
Er liebt es auch Töffausflüge zu unternehmen oder sein Mountainbike auszufahren.