Grenzgänger

9. – 23.6.13

Kaum zu glauben, aber die 3 Monate näherten sich schneller dem Ende als es sich anfühlte. Wir sind so rasch durch so viele Länder gefahren, dass es irgendwie gar nicht richtig auffiel, dass wir da so rasch heimdüsen.

Grenzen zu überschreiten ist ja in der EU keine Story mehr, aber auf der Rückreise haben wir die volle Lotte abgekriegt.

Da war zunächst mal die Ausreise – ich  betone AUSREISE – aus der Türkei, um dann nach Bulgarien einzureisen. Bei einer Ausreise denkt man natürlich sofort, kein Thema wir verlassen ja nur das Land. Und es fing auch gemütlich an. Ähnlich wie bei der Einreise mussten wir an 3 verschiedenen Stationen vorbei, um einmal das Motorrad, einmal uns und einmal noch gesamtheitlich ausreisen zu lassen. Beim 2. Stopp hiess es dann auf einmal, mein Töff müsste durchsucht werden. Wohlgemerkt, Peter und ich sind zusammen ein- und ausgereist und hatten dementsprechend auch gemeinsame Einreisepapiere. Aber irgendetwas schien an meinem Motorrad zu stören. Wir mussten dann umkehren, auf die andere Seite (zur Einreise) wechseln und dann alles auspacken und mein Motorrad in den Scanner (sonst für LKW und PKW) stellen. Auf die logische Frage warum, gab es natürlich keine Antwort!!!! Wir durften dann nach elend langem Warten in der brütenden Hitze wieder quer über alle Spuren hinweg zur Ausreise-Station fahren und dort nochmals alle Stationen durchlaufen. So ein mega Blödsinn. Dafür waren die Bulgaren dann wieder super easy: Switzerland? OK you can drive!!!

So einfach blieb es dann auch beim Wechsel von Bulgarien nach Serbien. Wir hatten uns schon auf ein längeres Prozedere eingestellt, aber da wir über einen kleineren, abgelegeneren Grenzübergang fuhren, mussten wir nur anhalten und warten bis der Herr Oberzoll-Inspektor grad mal Lust hatte einen Blick auf uns zu werfen, um uns dann einfach durchzuwinken. Zwei deutsche LKW Fahrer hatten nicht so viel Glück, sie erzählten uns, dass sie bereits seit über 2 Stunden nur noch auf einen Stempel in ihren Papieren warteten.

Richtig schnuggelig war dann die Grenze zwischen Kroatien und Slowenien. Wir – ohne es zu wissen – hatten eine mega winzige „Grüne“ Grenze gewählt. Vor uns ein Traktor und sonst nur eine winzige Strasse und endloser Wald. Der Kroatische Zöllner entschuldigte sich bei uns, dass er ein bisschen Zeit bräuchte, weil er uns ein spezielles Passage-Papier ausstellen müsse. Und das würde auch was kosten. Wir fanden das nicht weiter schlimm, hatten ja keinen Stress. Nachdem das erledigt war, sind wir dann die 2km zur Slowenischen Grenze gefahren, worauf uns dieser Zöllner erklärte, dass uns die Kroaten an dieser Grenze gar nicht hätten ausreisen lassen dürfen, da sie nicht für Ausländer gedacht sei. Er müsse uns jedoch in die EU einreisen lassen und drum dürften wir jetzt rüber.  Also war der kroatische Zöllner total nett und hat eine Ausnahme gemacht, ohne dass wir das gemerkt hatten. Er fand auch unsere Tour ganz toll und wir waren im Nachhinein sehr froh, denn sonst hätten wir einen riesigen Umweg machen müssen.

Ja und ab Slowenien hatte uns die EU wieder, also alles ganz einfach. Und natürlich ebenso einfach die Einreise in die Schweiz auf dem Umbrail Pass.

Die Heimat hatte uns wieder und wir sind in Davos ohne Regen gelandet, was doch auch ganz schön ist, wenn man bedenkt, dass wir bei Schnee losgedüst sind.

Und die Ankunft in der Schweiz wurde dann noch mit einem Highlight der besonderen Art gefeiert: Peter hatte zu meinem 50gsten doch glatt eine Überraschungsparty in einer total herzigen Berghütte organisiert und ich war total von den Socken, als wir nach einer kleinen Wanderung dort ankamen und alle Freunde uns dort erwarteten. Eine schönere Art heimzukommen kann ich mir gar nicht vorstellen, es war schlicht überwältigend!!!

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