8.12.16 – 25.1.17

Erdmännchen

BotsuanaNeben den big five, die wir nun schön öfter getroffen haben, wollte Gabi unbedingt Erdmännchen sehen. Wir fanden einen Anbieter, der uns nach längeren Preis- und Garantieverhandlungen tatsächlich auf einer längeren Fahrt durch den Busch zu einer Erdmännchenfamilie brachte, die nicht allzu scheu war. Die Tierchen sind putzig und präsentierten sogar ihre Jungtiere. Die Viecher suchen v.a. Skorpione, die sich riechen und sich dann wie wild durchs Erdreich graben, bis sie sie eingeholt haben. Offensichtlich können ihnen die Skorpione nichts anhaben.

On the road

Auf den Teer mit Potholes von Shakawe nach Maun singen wir laut und falsch bei Elvis mit. Auf einmal spielt unser Reifendrucksystem wieder einmal verrückt. Es hört aber dieses Mal nicht auf zu tuten. Also muss da wirklich was los sein. Der Reifendruck des hinteren fahrerseitigen Reifens sinkt und sinkt. In minutenschnelle sind wir auf unter 3.5 bar. Wir fahren rechts rein, auf eine kleine Strasse, die zu einem Dorf führt. Was wir aus dem Cockpit befürchtet haben, ist Realität: unsere erste Reifenpanne. Wir haben nicht einen Nagel gefangen, sondern eine M25 Schraube steckt bis zum Kopf in unserem Reifen. Während Gabi journalistisch alles dokumentiert (Video folgt noch), erledige ich mit den herbeigeeilten Einheimischen den Radwechsel. Quadlift runter und alles demontieren, was sich mit der Zeit so auf dem Lift alles angesammelt hat. Ein Rad runterhieven und aufstellen, mit unseren tollen Stützen defektes Rad anheben und wechseln. Wir schaffen das in knapp 2h und sind stolz auf uns.

Nach dem Dorf Mea finden wir tatsächlich die nicht markierte Abzweigung und fahren wirklich Offroad ohne Track gegen eine Piste, die entlang der Salzpfanne läuft. Auf die Pfanne können wir leider nicht, denn sie trägt zu dieser Jahreszeit nicht. Die Piste führt uns bis Konje Island. Leider können wir auch nicht auf die Insel, weil alles sumpfig ist und der Ranger uns nicht reinlässt. Also fahren wir weiter. Die Piste ist soweit gut, wird aber im Gewitter ganz schön rutschig und schlammig. Irgendwann haben wir die Gewitterfront durchfahren und die Sicht wird wieder akzeptabel. Die extrem schwierigen und steilen Flussdurchfahren erweisen sich für uns als easy. Der Challenge kommt aber, als sich die sonst ca. 10m breite Piste plötzlich auf 2m verengt. 500m lang schneiden wir Büsche mit unserer tollen Astzange, danach sind wir ziemlich erschöpft.

Die Piste von Maun nach Mababe ist ganz fürchterlich schlecht. Knapp 100km Wellblech von der übelsten Sorte, weder langsam noch schnell, viel oder wenig Luft hilft das Gerüttel zu mildern. Es ist eine Materialschlacht. Zum Glück habe ich früher viel am Presslufthammer gearbeitet, so kann ich die Vibrationen einigermassen ertragen! Doppelt schlimm wird es dann, als wir nicht weiterfahren können und diese Strecke wieder zurück müssen. Wieder in Maun angekommen, müssen wir die Spur neu einstellen und einen Bolzen für die vordere Seilwinde konstruieren lassen, weil er sich trotz Sicherheitsfeder verselbständigt hat. Das sind jedoch nur die Schäden, die wir offensichtlich gesehen haben!

Als wir in Maun auf den Standplatz fahren wollen, steckt ein grosser LKW im Eingang fest. Bei strömendem Regen bieten wir natürlich Hilfe an. Der bärenstarke Globi kann das. Die Seilwinde ohne Umlenkböcke schafft es jedoch nicht – ich bin zu faul bei Regen die Umlenkböcke auszupacken! Also machen wir es klassisch mit ziehen. Alle angeschleppten Seile zerreissen und die erste Kette auch. Dann nehmen wir die Kette doppelt und so geht es. Der Kollege ist so glücklich, dass er endlich frei ist, dass er voller Euphorie in Globi donnert! Wir können das reparieren lassen, aber die Gebrauchspuren werden schon langsam deutlich sichtbar.

Afrikanische Administration

BotsuanaWie üblich kaufen wir uns sofort nach der Grenze SIM-Karten und zwar von Mascom, dem grössten Anbieter. Das Datenangebot ist extrem teuer. Wir stellen unser Handys sofort auf kein Datenverkehr, damit ja nichts passieren kann. Als wir jedoch am anderen Morgen unsere Handys starten, gibt es bereits keine Daten und kein Internet mehr. Wir haben eigentlich für einen Monat Daten eingekauft! Sofort zurück zu der netten Verkäuferin und reklamieren. Sie meint aber lediglich alle Daten seien verbraucht worden, obwohl wir sicher sind, dass wir über Nacht nicht gesurft sondern geschlafen haben. Also zu Konkurrenz Orange. Hier erstehen wir ein WIFI mit genügend Daten für einen Monat für viel weniger Geld als bei Mascom. Das WIFI läuft noch heute!

Als wir von Südafrika ausreisen, sollte unser abgelaufenes Carnet de passage ausgestempelt werden und der Übertrag auf das neue gemacht werden. Die Zöllnerin weigert sich aus zwei Gründen: 1. Innerhalb der Zollunion stempeln sie keine Carnets mehr ab, 2. Das alte Carnet sei ja schon abgelaufen und wenn sie es stempeln würde, würde sie es wieder validieren! Während 5h versuche ich ihr zu erklären, dass sie lediglich den Übertrag vollziehen müsse und dass das alte Carnet dadurch nicht wieder gültig würde. Sie meint das müsste man genau an dem Tag des Ablaufes machen und dann einen Tag zwischen den beiden Zollstationen stehen, weil das neue ja erst am darauffolgenden Tag gültig sei und in Botsuana eingestempelt werden könne. Ich bin ja ein super cooler Typ, aber während 5h einer Zöllnerin die einfachen Abläufe eines Carnet de passage erfolglos zu erklären, war grenzwertig. Wir sind ohne Stempel gegangen und der nette Zöllner in Botsuana hat uns das neue Carnet eingestempelt und sich gewundert, wieso das auf südafrikanischer Seite nicht geklappt hat.

Wir wollten durch den Chobe Nationalpark fahren. Am Gate erklärten sie uns die Preispolitik. Globi alleine würde 1‘500 Pula (ein Monatssalär eines Hotelangestellten) pro Tag kosten. Die Eintrittspreise und die Campingplätze kämen dann noch dazu. Die Administration will keine Selbstfahrer, ganz eindeutig. Gesucht werden reiche Touristen, die einfliegen und Übernachtungen in Lodges für bis zu 1‘500 USD pro Person und Tag bezahlen. Wir sind nicht mehr erwünscht. Schade für die wunderschönen Nationalparks. Wir kommen nie wieder und empfehlen allen anderen auch nicht zu kommen.

Diaves

Vreni und Ernst (Diaves) haben wir im Frühling in Lüderitz, Namibia getroffen. Wir vereinbarten, uns in Shakawe über die Festtage zu treffen. Wir sind zusammen dann fast 10 Tage am Okanvango gestanden, zusammen in die Todsilo Hills gefahren und haben einige Tage in Maun verbracht. Es war eine schöne Zeit und wir freuen uns, wenn wir sie irgendwo wieder treffen werden.

Tiefkühler

Die von unserem Aufbauer gebastelte Tiefkühltruhe macht uns auch nach der x-ten Reparatur immer noch massiv Sorgen. Sie ist definitiv nicht pistentauglich. Sie erwärmt sich bis hin zu Kühlschrank-Temperaturen: gefüllt mit richtig viel Vorrat macht das keinen Spass. Im kleinen Dorf Shakawe finden wir entgegen allen Vermutungen tatsächlich eine echte offroad-Tiefkühltruhe! Der Rücktransport mit Ernstli und der Truhe vorne, hätte in Europa vermutlich mit ein paar Verkehrsbussen geendet, es sah auch echt abenteuerlich aus, echt afrikanisch halt! Jetzt können wir wieder über längere Zeit unabhängig irgendwo stehen.

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