Western Cape

24.2 – 26.3.16

Zum Schmunzeln

Auf der interessanten Guestfarm Bonniedale bei Nico & Danette konnten wir auf deren offroad-Pisten Ernstli mal so richtig auf Herz und Nieren testen. Die Umgebung dazu war auch unheimlich einladend. Am letzten Abend hat es etwas gerieselt und ich habe entschieden Ernstli noch schnell zu verlanden, während Gabi kochte. Da ich jetzt ja weiss, wie das Licht an Ernstli funktioniert, war das auch bei Dunkelheit kein Thema. Es hat auch alles wunderbar geklappt, ich bin in der Untersetzung die Rampe bis zum Anschlag hochgefahren.  Irgendwie stand Ernstli noch nicht sauber und ich wollte noch einwenig vorfahren. Etwas zu flott Gas und schon war Ernstli jenseits des Anschlags, die Räder vorne über der Hebebühne in der Luft. Rückwärts ging auch nicht mehr, denn er hing mit seinem Unterfahrschutz auf dem Führungseisen fest. Gabi musste die Gourmetküche verlassen. Zusammen haben wir die Auffahrbleche vorne verklemmt, damit die Vorderräder auch Gripp hatten und mit dem MAN-Wagenheber Ernstli hochgehoben, so dass er aus der Arretierung kam. Jetzt aufsteigen und rückwärts, na ja dass hinten keine Abfahrbleche mehr waren, merkte ich als ich samt Quad im freien Fall zuerst hinten dann vorne auf der Wiese landete. Alles ist anschliessend bestens verlaufen, Ernstli wurde ordentlich verstaut, hat keine gröberen Schäden und die Beleuchtung war auch zufriedenstellend.

Auf dem Weingut Spier, das wir nicht nur besichtigen konnten, sondern wo wir auch wunderschön auf dem völlig leeren Parkplatz am See für eine Nacht stehen durften. Zum Dank gingen wir im Restaurant sehr fein essen und logo auch trinken. Als wir zurückkamen traf uns fast der Schlag; der gesamte Parkplatz war vollständig gefüllt, Globi rundum komplett zugeparkt, ca. 1‘000 Fahrzeuge! Leichte Panik, selbst wenn diese Fahrzeuge vor unserem geplanten Aufbruch morgen Vormittag wegfahren würden, welch ein Lärm. Keine Idylle am See mehr. Nach Erkundigungen bei gut unterrichteten Personen (Catering) handelte es sich bei dem Anlass um ein Rockkonzert. Die Auskunft wirkte nicht wirklich beruhigend. Lautes Gegröle und Türenschlagen u.s.w. Doch nichts dergleichen. Die Besucher sind völlig still, sie wurden vermutlich von der Security angewiesen auf uns Rücksicht zu nehmen, zu ihren Autos gegangen und so leise und organisiert weggefahren, dass Gabi nicht einmal aufgewacht ist. This is also Africa!

Offroaden

Von Wuppertal in Südafrika – es soll älter sein als das in Deutschland, ist aber deutlich unbedeutender –  bis Eselsbank in den Cederbergen gibt es eine Piste. An der Info in Wuppertal haben wir uns erkundigt, ob wir mit Globi da durchkommen würden. Die Dame meinte, das könne sie nicht beurteilen, aber wenn wir den ersten Teil schaffen würden, wäre der Rest easy. Na ja, wenn das keine Aufforderung ist! Wir also rein in die Piste. Sie schlängelt sich in Haarnadelkuren an einer Steilwand nach oben. Für geübte Defender-Fahrer wahrscheinlich ein Spass, für Jeepfahrer vermutlich ein Horror. Unser Radstand ist 2,5m, die Pistenbreite meist max. 2,2m. Ich hatte also die Wahl entweder eine Seite in der Luft über dem Abgrund schweben zu lassen, was den Achsen geschadet hätte oder mit einer Seite immer auf der Bergflanke zu fahren, was Globi ziemlich schief dastehen liess. Ich wählte die zweite Variante. Langer Rede kurzer Sinn, wir haben es geschafft. Gabi wollte nicht mit mir und Globi abstürzen und ist meist zu Fuss gegangen, was aber bedeutet, dass es irgendwann ein entsprechendes Video auf dem Netz zu sehen geben wird.

Überhaupt mussten wir feststellen, dass Südafrika mehr auf Defender ausgerichtet ist als auf MAN. Bei diversen Zufahrten mussten wir intensiv von unserer Säge Gebrauch machen. Da wir aus Angst vor dem Teil die Stihl Kettensäge zu Hause gelassen hatten, sind jetzt meine Oberarme um einiges gewachsen. Nicht dass das ein Unbekannter das feststellen würde…

Safari

Eigentlich sind wir ja ausschliesslich wegen Gabi nach Afrika gefahren und sie eigentlich nur wegen der vielen wilden Tiere, die es hier zu sehen gibt. So gesehen hätten wir nach dem Besuch der Etoscha Pfanne wieder abreisen können. Wir sind offensichtlich geblieben, weil der Globitransport sonst unverhältnismässig viel zu teuer gekommen wäre. Im Sabona Wild Reservat durften wir jedoch etwas erleben, das das Bleiben absolut gelohnt hat. Mit der Rangerin konnten wir uns zu Fuss einem Gepard bis auf ca. 20m nähern. Das Gepard-Weibchen war am Fressen des Fangs der Nacht. Sie liess sich durch uns nicht stören, da wir auch keine Anstalten machten, ihr ihr Essen wegzunehmen. Interessant ist, dass ca. 60-70 m vom Ort des Fangs entfernt alle Gedärme der Gazelle lagen und ca. weitere 10m entfernt der Magen. Beides sauber herausgeschnitten wie beim Metzger gelernt. Offensichtlich machen Geparden das, um die potentiellen Räuber nicht durch den starken Geruch anzulocken.

Freunde

Die Familie Schmiders trafen wir auf einer Gästefarm mit indischem Koch in der Nähe von unserer MAN Werkstatt zum dritten Mal: die Welt kann manchmal so klein sein.

Die Deutsche Familie Petra, Andreas haben uns in Cape Town verschiedene Male gesehen und uns spontan kontaktiert. Wir haben uns mit ihrem jüngerer Sohn Joshua in der Folge in Springfontain -einer wunderschönen Winery – getroffen und zusammen einen tollen Abend verbracht. Genau das macht Reisen eben so schön.

Technik

Um mit der Welt verbunden zu sein, brauchen wir Internet und um Internet zu haben, brauchen wir lokale SIM-Karten. In Steinkopf erklärten sie uns, dass wir nur als Lokale in Südafrika eine SIM-Karte kaufen können, weil wir eine Adresse bräuchten. Mit Hilfe einer Alkoholikerin und ihrem Ausweis erstand ich dann eine, diese SIM-Karte konnte aber auch nach über 2h üben immer noch nicht ins Internet. Wir gaben es auf! In Springbock stürmten wir einen Vodacom-Laden und hier war alles ein Kinderspiel.

QV ging gar nicht mehr und so haben wir uns in Paarl ein Garmin erstanden. Jetzt geht QV wieder!

Unser Generator ist so ungeschickt eingebaut, dass er in wirklich heissen Gegenden nur mangelhaft kühlen kann. Wir haben also bei FischerPanda in CapeTown einen Oel Service durchgeführt und den gebrochenen Dieselfilter ersetzt. Jetzt kühlt er immer noch nicht besser.

Der Eingriff unseres Aufbauers in die Steuerung des MAN-Alternator verkürzte dessen Lebenszeit massiv. Wir haben bei MAN einen neuen einbauen lassen.

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