Ohne Internet ist die gewohnte Art der Kommunikation nicht mehr möglich. Briefe postlagernd irgendwo auf der Welt viel zu spät zu erhalten das war früher. Heute sind wir gewohnt über die sozialen Medien in Echtzeit mehr oder weniger gratis über den ganzen Globus hinweg zu kommunizieren. Ohne Internet geht das nicht. Wir haben in diesem Artikel unsere Erfahrungen als Information zusammengefasst.

not sponsored

Bedürfnisse

Wie bei allen Anschaffungen ist auch beim Internet erst einmal wichtig für sich abzuklären, wozu man den Zugang braucht. Wenn du dich «nur» drei Wochen im Ausland aufhältst, sind deine Ansprüche andere, als wenn du dich über Monate oder Jahre im Land eines anderen Internetanbieters aufhältst.

Als zweites gilt es zu klären, wozu du das Internet benötigst und wie locker du mit dem Datenverbrauch umgehen willst. Falls du lediglich deine E-Mails lesen willst und keine Videos und Musik streamst, ist die Datenmenge viel überschaubarer. Wir unterhalten unseren Reiseblog und arbeiten viel mit Videos und Fotos, das frisst Daten.

Die Aktualisierung der verschiedenen Software und der Apps stellen wir so ein, dass wir sie dann aktualisieren, wenn wir irgendwo Zugriff zu einem kostenlosen WLAN haben.

Ausrüstung

Die meisten Reisenden sind mit mehr als einem Gerät, das sie gerne ans Internet anschliessen würden, unterwegs. Zwei Mobiltelefone und ein Computer oder ein Tablet sind heute wahrscheinlich Standard.

Die einfachste Möglichkeit ist ein Mobiltelefon mit Internet auszurüsten und dieses Gerät als Hotspot zu benutzen. Bei intensiver Internetnutzung wird dabei das Telefon jedoch stark belastet, es verbraucht viel Strom, der Akku entlädt sich schnell und die Energie wird in Wärme umgesetzt, was dazu führt, dass das Telefon auch gleichzeitig als Eierkocher benutzt werden kann.

Eine etwas bessere Möglichkeit ist das Einsetzen eines eigenen WLANs (Wireless Local Area Network). Ein SIM-Karte kann in einen Router eingebaut werden und das Internet so von allen Geräten genutzt werden. Bei der Anschaffung eines solchen Gerätes ist es enorm wichtig sicherzustellen, dass der Router auch für alle erdenklichen Provider funktioniert und dass es einfach ist, die Einstellungen für einen nicht vorinstallieren Provider zu parametrisieren. Es gibt viele Geräte, die lediglich eine bestimmte Anzahl Empfänger zulassen, es ist also von Vorteil das richtig abzustimmen.

Uns bekannte Mobile Router (keine komplette Marktübersicht):

Wir fahren mit einem Produkt von «net Module». Es ist allerdings ein älteres Modell und wir sind nur mässig zufrieden, da es extrem heiss wird. Die Handhabung des Routers ist sehr kompliziert, wenn nicht vorinstallierte Provider programmiert werden müssen.

Provider

Die einfachste Möglichkeit einen Provider auszuwählen ist natürlich den bestehenden seines Heimatlandes zu benutzen. Für Europäer, die in Europa reisen, wird das in der naher Zukunft sicher die beste Variante sein, da die EU die Abschaffung der Roaminggebühren einführt. Ausserhalb seines Heimatlandes sind jedoch die Roaminggebühren exorbitant hoch und nicht wirklich empfehlenswert. Bei Kurzreisen kannst du meist mit deinem Heimprovider ein Produkt für die Ferien kaufen, das allenfalls akzeptabel sein kann. Für Langzeitreisende ist dies jedoch keine finanziell interessante Alternative.

Verschiedene Anbieter offerieren die Möglichkeit einer weltweiten SIM-Karte. Diese Variante ist sehr bequem, weil du lediglich bei einem Anbieter kaufen und abrechnen musst. Diese Anbieter schliessen mit vielen (keiner mit allen) Länderprovidern Verträge ab, in denen die Roaminggebühren festgelegt sind. Als Endbenutzer profitierst du von einem Mix dieser Gebühren plus natürlich einem Gewinn für den Anbieter. Einige dieser Anbieter haben wir hier zusammengetragen und unsere Bemerkungen dazu festgehalten:

Eine vollständigere Übersicht über WiFi Hotspots für Reisende hat «travel is life» veröffentlicht: https://travelislife.org/worldwide-4g-wireless-internet-for-travelers/

Eine je nach Land sehr anstrengende Möglichkeit ist es, dir in jedem Land eine lokale SIM-Karte zu besorgen. Zuerst gilt es den richtigen Provider auszuwählen; einen, der dort wo du reisen willst, gute und günstige Abdeckung garantiert. Viele Provider decken die grossen Städte super ab, aber auf dem Land mit weniger Bevölkerungsdichte bietet er gar keinen Empfang oder lediglich Telefonempfang. Wir befragen dazu gerne junge, lokale Nutzer, die kennen die aktuelle Situation immer am besten. Sehr hilfreich ist uns jeweils die Liste der Provider mit ihrer entsprechende Grösse auf https://en.wikipedia.org/wiki/List_of_mobile_network_operators . Ist der Provider ausgewählt, musst du in einem Geschäft dieses Providers eine SIM-Karte erstehen. Wir empfehlen ganz dringend diesen Kauf ausschliesslich bei einer Vertretung des Providers abzuschliessen. Es gibt eine Unmenge von kleinen Geschäften auf der ganzen Welt, die diesen Service auch anbieten und nicht alle sind wirklich seriös! Ganz wichtig ist beim Kauf der Daten mit dem Provider abzuklären, welche Spezialofferten es aktuell am Markt gibt. Diese Angebote ändern sich laufend, aber sie lohnen sich immer extrem.

Wir kaufen in jedem Land drei SIM-Karten, zwei für unsere Mobiltelefone lediglich mit Airtime, damit wir lokale Anrufe tätigen oder uns selbst anrufen können, und eine für unseren Router mit Daten. Bei unserem Datenverbrauch sind alle Varianten, die nicht lokale SIM-Karten beinhalten, immer mindestens doppelt so teuer. Die Zeit, jeweils einen Tag lediglich für die SIM-Karte einzusetzen, investieren wir als Langzeitreisende. Es hilft uns auch immer wieder, uns in Geduld zu üben. In unseren Länderinfos https://www.pegasus-unterwegs.ch/tipps-links/laendertipps/ halten wir jeweils fest, welcher Provider für uns in dem Land der Beste war.

Bequemlichkeit

Eine eigene SIM-Karte zu haben ist natürlich eine sehr bequeme Sache, du hast so «immer und überall» dein Internet. Die bequemste Art ist in jedem Gerät eine eigene SIM-Karte mit Daten zu installieren, ist natürlich sehr luxuriös. Der Vorteil liegt auf der Hand, wenn du zu Fuss in einer Stadt unterwegs bist, kannst du immer Informationen abrufen oder auch nur den richtigen Weg finden.

Das Gegenteil davon wäre gar kein Internet im Reiseland zu kaufen und lediglich mit dem WiFi-Schnüffler unterwegs zu sein. Private und Unternehmen schliessen aus Sicherheitsgründen ihre WLANs ab, aber es gibt immer noch offene. Es gibt auch die Tendenz, dass öffentliche Körperschaften wie Städte und Provinzen (z.B. die Provinz San Luis in Argentinien) offene, kostenlose WLANs zur Verfügung stellen. Ebenso kann man in den meisten Campsites und Restaurants kostenlos das WLAN benutzen. Damit du nicht allzu nahe am Sender stehen musst, kannst du deine Anlage noch um eine WLAN-Antenne http://www.trophy-tec.de/html/mobile_datenkommunikation.html erweitern.

Wir haben eine WLAN-Antenne, haben sie jedoch noch nie genutzt!

Geschwindigkeit

Geschwindigkeit
Bild aus Wikipedia

Geschwindigkeiten wie in europäischen Grossstädten sind natürlich unterwegs nicht zu erwarten. Manchmal schläft einen das Gesicht ein bis sich eine Internetseite aufgebaut hat und manchmal funktioniert outlook nicht, weil das Netz zu langsam ist. 4G oder in Zukunft 5G gibt es meist nur in grossen Städten.

Datenmengen

Damit du mit dem Provider dein richtiges Paket herausfinden kannst, musst du wissen wie gross deine Datenmenge ist. Wenn du keine Ahnung hast, kannst du das Mobiltelefon eine vernünftige Zeit lang als Hotspot benutzen und dann die entsprechenden Daten ablesen.

Wir verbrauchen pro Monat etwa 25GB.

Unsere Lösung

Wir verbrauchen pro Monat etwa 25GB.

Die Aktualisierung der verschiedenen Software und der Apps stellen wir so ein, dass wir sie dann aktualisieren, wenn wir irgendwo Zugriff zu einem kostenlosen WLAN haben.

Wir fahren mit einem WLAN-Router von «net Module».

In jedem Land kaufen wir drei SIM-Karten, zwei für unsere Mobiltelefone lediglich mit Airtime, damit wir lokale Anrufe tätigen oder uns selbst anrufen können und eine für unseren Router mit Daten.

Unsere zusätzliche WLAN-Antenne haben wir noch nie genutzt!