26.1.24 bis 7.2.24

Die Emirates waren zur Erledigung einiger Punkte angedacht. Wir brauchten neue Reifen, mussten ein paar Dinge an Globi reparieren und suchten einen Longtime-Parking für Globi. Es ist dann nicht ganz so gekommen, aber es war erfolgreich und interessant.

MAN Dubai

Schon lange habe ich Kontakt mit MAN Dubai. Wir möchten Globi in den VAE stehen lassen und danach den Jahresservice hier durchführen lassen. Da wir ein paar kleine Details zu reparieren haben fahren wir nach einer vorsorglichen Anmeldung hin. Der Rückspiegel, der durch ein Missgeschick ging, wird einfach ersetzt, auch die Gasdruckfedern an der Ernstli-Garage sind in Bälde ersetzt. Schwieriger wird es bei den beiden Abblendlichtlampen. Ich habe LED installieren lassen, weil die Originallichter in der Dunkelheit, wo sie eigentlich am nützlichsten sind, gefährlich dunkel sind. Velofahrer und Fussgänger ohne Licht, was praktisch immer der Fall ist, sind mit den Lampen nicht sichtbar und würden überfahren werden. Die sicheren LED sind nicht erlaubt und in der Folge hat MAN auch keine Ersatzlampen auf Lager, aber Dubai müsste ja nicht Dubai sein, hier gibt es alles. Die Lampen werden organisiert und auch gerade geholt und wir haben wieder Licht und die Velofahrer fahren wieder weniger gefährlich über die Pisten.

Glücksmoment

Die besten Offroad-Reifen für LkWs, die Michelin XZL 14.00 R20, sind nicht einfach zu erhalten. Manchmal werden sie durch das Militär gesperrt, weil sie als Kriegsmaterial deklariert sind, manchmal muss man über Monate im Voraus die Reifen bei Michelin bestellen und manchmal kriegt man sie einfach nicht. Reisende aus den Emirats und aus Oman haben uns mitgeteilt, dass es praktisch unmöglich sei, die Reifen zu kaufen und wenn, dann unglaublich teuer und alt. Wir sind an einem Sonntag in Abu Dhabi angekommen und kontaktierten alle möglichen Adressen, die wir erhalten oder gegoogelt hatten. Michelin gab nach vier Tagen Antwort, dass sie abklären würden, was wann wo am Lager sei. Ein Kontakt, den ich über einen Freund von dessen Freund erhalten hatte, meldete sich zurück. Am Sonntagmittag konnte ich mit ihm telefonieren, Sonntag ist in den VAE auch ein Freitag. Eine Stunde später meldet er sich zurück, er hätte vier Reifen, jedoch keinen aktuellen DOT (Produktionsdatum). Als er mir jedoch mitteilte, dass das Produktionsjahr 21 war, habe ich sofort zugeschlagen. Wir hatten jetzt also die Zusage der Reifen, er wollte jedoch Cash haben! Nach sechs verschiedenen ATMs und vier verschiedenen Kreditkarten waren wir im Besitz des notwendigen Bargelds. Es konnte losgehen. Es war mittlerweile später Nachmittag und der Verkäufer musste zuerst noch beten, dann konnten wir in die Werkstatt fahren. Um 19.30h wurde mit der Reifenmontage begonnen, nach drei Stunden waren die Reifen aufgezogen und dicht. Wir waren todmüde, obwohl wir die Montage nur beaufsichtigen mussten, aber nach der Standplatzsuche mitten in Abu Dhabi und ganz kurzen Nachtessen fielen wir bewusstlos und überglücklich auf unseren neuen Reifen in den Schlaf.

Begegnungen

Als wir bei MAN Dubai standen, informierte der Vorarbeiter seinen Kunden, dass wir, ein fertig ausgebautes Expeditionsmobil, auf dem Platz stehen würden. Der Kunde, Denis, liess offensichtlich alles stehen und liegen und erschien mit seinem Geschäftspartner Peter sofort in der Werkstatt. Er ist selbst dabei einen 6×6 MAN aufzubauen und hatte unendlich viele technischen Fragen. Denis ist ein sehr sympathischer Moldawier, der seit dreizehn Jahren mit seiner Frau in den VAE lebt. Wir verabredeten uns für ein paar Tage später.

Auf einem Hotelparking in Dubai trafen wir Mac & Scott, Vater und Sohn aus Grossbritannien, sie sind auf dem Weg nach Indien. Sie parken ihren MAN ebenfalls in VAE und wir werden sie im Herbst vielleicht wiedersehen.

Christoph ein Deutsch-Schweizer wohnt mit seiner Familie seit vielen Jahren in Dubai. Er möchte seine Wohnsituation verändern, ist aber noch auf der Suche nach seiner besten Lösung.

Debra und Mike sind Followers von unserem Internetauftritt und kontaktierten uns, als sie sahen, dass wir in den VAE sind. Sie besitzen ebenfalls einen 6×6 MAN, den sie jedoch noch nach ihren Wünschen optimieren. In ein paar Jahren werden sie auf Weltreise ohne zeitliche Begrenzung gehen. Mit ihnen zusammen sind wir zu einem Wüsten-Event gefahren.

Tücken der Technik

Unsere Verbindung zur Aussenwelt, unser Internetrouter hat den Geist aufgegeben. Dank dem wir bei Debra und Mike standen, konnten wir über Internet, ihr Internet, einen neuen bestellen. Ohne wäre keine Alternative gewesen. Die Installation war selbst für mich sehr einfach und schnell. Wir haben wieder Internet!

Zum Schmunzeln

Zum ersten Mal sah Globi die Sandwüste. Auf Sand sind wir zusammen schon öfter gefahren, aber so richtig in der Wüste im Weichsand ohne Treck oder Piste ist es das erste Mal. Ich hatte Respekt mit über zwanzig Tonnen einfach so in den Sand zu fahren, zum Bergen wäre ein schweres Raupenfahrzeug notwendig. Nach einer Stunde Fahrt ist es dann passiert; auf einer Dünenauffahrt sind wir stecken geblieben. Rückwärts ging auch nicht, weil wir uns durch das Gewicht sofort eingegraben haben. Mit dem Defender bin ich viele Dünen gefahren, aber das Bergen war von Hand nie ein Problem gewesen, aber Globi ist ein anderes Kaliber. Mit allen Sperren, ein wenig Anlauf und viel Angstschweiss konnten wir dann doch wieder rückwärts die Düne runterfahren und eine weniger steile Düne mit vollem Tempo erklimmen. Trotz diesem eigentlichen Erfolgserlebnis haben wir uns auf schnellstem Weg, es dauerte gefühlt eine Ewigkeit, wieder aus dem Weichsand auf die nächste Piste gemacht.