Unsere Politiker erklären uns, dass wir in einer Pandemie leben, eine weltweite Gefährdung der menschlichen Gesundheit. In einem solchen Fall würde ich mindestens erwarten, dass die Politiker versuchen würden, sich gegenseitig zu unterstützen, aber der verantwortliche EU-Minister versagt zum Beispiel der Schweiz einen Datenaustausch der Tracing-Daten, was vermutlich nicht sehr hilfreich ist in der Bekämpfung einer Pandemie. Die Schweizer Behörden, die natürlich nicht gewohnt sind Krisen zu bewältigen, schaffen es nicht entsprechende Informationen zwischen dem Bund und den Kantonen auszutauschen. Anhand unserer Heimreise von Gran Canaria in die Schweiz schildern wir unsere diesbezüglichen Erlebnisse.

Vor der Abreise

Aus den Schweizer Staatsmedien erfahren wir, dass der Bundesrat eine weitere Verschärfung der Massnahmen beschlossen hat. Die Inkraftsetzung betrifft unser Rückreisedatum. Unter anderem müssen wir jetzt einen negativen PCR-Test vorlegen, bevor wir das Flugzeug betreten können. Das macht Sinn, bei der Einreise nach Spanien mussten wir den Test erst am Flughafen in Las Palmas, also nach dem Flug vorlegen.

Die Fluggesellschaft informiert uns rund eine Woche vor Abflug, dass wir einen negativen PCR-Test, der nicht älter als 72 Stunden ist, vorlegen und eine Anmeldung beim Bundesamt für Gesundheit vornehmen müssen, ein entsprechender Link wird gerade mitgeliefert. Leider fehlt die Information, wo wir einen PCR-Test erhalten können, auch der lokale Schweizer Honorarkonsul schickt auf eine entsprechende Anfrage lediglich eine automatische Antwort, dass wir uns doch an das Konsulat in Madrid melden sollen.

Die Anmeldung beim BAG ist online sehr einfach und schnell zu bewältigen. Unsere persönlichen Daten und unser Reisedaten werden abgefragt und als Antwort erhalten wir sofort eine «Einreisebestätigung» mit einem QR-Code. Das gleiche Verfahren mussten wir schon vor drei Monaten bei der Einreise nach Spanien durchlaufen.

Auf der Insel kann fast jedes lokale Ambulatorium PCR-Tests durchführen, Ausländer können diese Test jedoch lediglich in Las Palmas und in Maspalomas jeweils im Universitätsspital erhalten. Die Anmeldung ist etwas kompliziert und dauert länger als der Test, also genügend früh mit dem Prozess starten! Wir erhalten vom Spital einen Termin und während dieses Termins läuft alles bestens organisiert und sehr effizient ab. Dass wir bei diesen Test immer Angst haben, der riesige Wattestab käme allenfalls an unserem Hinterkopf wieder raus, sei nur nebenbei bemerkt. Das Testresultat erhalten wir bereits zehn Stunden später. Jetzt sind wir mit allem für die Rückreise gewappnet.

Während der Reise

Das Check-In-Prozedere dauert zu Corona-Zeiten etwas länger, da das Bodenpersonal neben dem Ticket und dem Gepäck jetzt auch noch prüfen muss, ob der PCR-Test negativ ist und nicht zu alt und ob der QR-Code vom BAG vorhanden ist. In unserem Fall wird der PCR-Test genau kontrolliert und gelesen, der QR-Code konnte jedoch nirgends eingelesen werden, es genügte einen QR-Code zu haben.

Im Flugzeug informierte das Kabinenpersonal, dass alle sich bei den kantonalen Behörden noch einmal anmelden und dass alle für zehn Tage in Quarantäne müssen. Auch hier verteilte die Fluggesellschaft vorbildlich einen Zettel mit den genauen Informationen und entsprechenden Links.

Am Flughafen in Kloten durchschritten wir keine Kontrolle, da wir innerhalb des Schengenraum reisten, konnten unser Gepäck in Empfang nehmen und in den Zug steigen. Der BAG-QR-Code wurde nirgends eingelesen, er war völlig nutzlos. In Spanien wurde der QR-Code vor drei Monaten wenigstens eingelesen und nur wenn er richtig war, konnte man einreisen.

Nach der Ankunft

Wir melden uns bei der Kantonalen Webseite an, es werden etwa dieselben Daten abgefragt wie beim BAG. Sofort erhalten wir ein ausserordentlich freundlich formuliertes Dankesmail, dass wir uns angemeldet haben. Warum der Bund diese einfachen Daten den Kantonen nicht automatisch zustellen kann, ist mir schleierhaft.

Am nächsten Arbeitstag meldete sich eine sehr sympathische Dame der kantonalen Corona-Behörde und fragte uns, wie es uns gehe und informiert uns, dass wir die Quarantäne einhalten sollen. Am letzten Tag der Quarantäne will sie sich noch einmal melden. Dieser Kontrollanruf gibt uns ein gutes Gefühl, behütet zu werden, zu Hause zu sein.