29.  Mai – 9. Juni 2014

Insel-Hopping

BonifacioSchon sehr praktisch diese Fähren, die uns da vom Festland zur Insel und von Insel zu Insel bringen. Als Biker freut man sich dann über die kleine gemütliche Pause, in der Frau/Mann und Maschine so einfach über’s Meer geschippert wird.
So auch diesmal: die Überfahrt von Genua nach Korsika war gemütlich. Die Kabine sehr klein und eiskalt, das Essen im Bord-Restaurant dafür wirklich gut. Wir waren froh als wir im Hafen ankamen, die lange und langweilige Fahrt durch die sehr platte Po-Ebene war nicht grad der Motorrad-Traum!

Korsika

Die Ankunft am frühen Morgen in Bastia war nur schon deshalb ein Ereignis, weil gefühlte Tausend Motorräder von Bord gingen. Dementsprechend voll war die kleine Küstenstrasse rauf in den Norden zum Cap Corse. So langsam, nach ca. 1 Stunde hat sich das Feld dann auseinander bewegt. Bei der Windmühle ganz oben im Norden gibt’s nochmal einen kleinen Stau, aber dann haben wir – dank Peter’s kundiger Routenführung – die Natur für uns.

Zitadelle von CorteBergstrasseKüstenlandschaft

In Centuri Port bei unserer Kaffeepause treffen wir dann Piero, einen 85 jährigen Fischer, der sein ganzes Leben in Korsika und in diesem Dorf verbracht hat. Er hat nicht nur ein spannendes Gesicht und viele Geschichten, sondern auch Hände so gross wie Bratpfannen, die mich ungemein beeindruckt haben. Er misst heute den Lauf der Dinge nicht nur anhand der Jahreszeiten, die vorbeiziehen, sondern auch anhand der verschiedenen Touristen, die die Insel abwechselnd bevölkern: im Mai die Wohnmobile aus ganz Europa, gefolgt im Juni von den Motorradfahrern bevor dann im Juli/August die Franzosen in Massen einfallen. Er sieht’s gelassen, spätestens im November gehört die Insel wieder den Einheimischen, Menschen wie Schweinen.

Korsika ist ein Traum, wunderschöne Küstenstriche, das hügelige Inland voll mit knorrigen Sträuchern und Bäumen und mit lieblichen Tälern, aber manchmal auch schroff abfallenden Felsformationen. Hinzu kommen die wirklich sehr netten und offenen Korsen und ihre wirklich sehr feine Küche. Also durchaus verständlich, dass sich da so viele Festland Europäer tummeln.

Sardinien

Die Insel begrüsst uns mit strahlendem Sonnenschein, sommerlichen Temperaturen und wirklich wunderschönen alten Burgen. Leider – wie wir es schon von der letztjährigen Reise nach Italien kennen – werden wir grad am ersten Tag mit 3 „Dead Ends“ respektive Umleitungen beglückt, so dass wir recht weite Umwege fahren müssen und die lauschigen Strässchen, die Peter in liebevoller Sucharbeit gefunden hatte, nicht befahren können. Nun ja, mit dem muss man immer rechnen.

Loungeterrasserote Felsen von Arbataxrote Felsen im Meer

Als Ausgleich hatten wir dann bei einer Fahrt durch das Bergland im Ostteil der Insel sozusagen einen Sightseeing Höhepunkt nach dem anderen. Die Strecke von Su Gologne nach Cagliari können wir jedem nur wärmstens ans Herz legen. Atemberaubende Schluchten, weite Ebenen, überraschende Ein- und Ausblicke, wirklich vom feinsten. Klaro, dass wir dann allen europäischen Motorradfahrern auf dieser Strecke begegnet sind.

aus der Altstadt von CagliariWohnmeilebeleuchtete Grotte

Und am Abend die wirklich super leckere Sardische Küche und Weine runden jeweils die jetzt langsam heisser werdenden Tage ab. In der Zwischenzeit klettert das Thermometer schon gerne mal auf 36 Grad, was nicht unbedingt genial ist, wenn man in schwarzer Goretex-Hightech Kleidung auf der Maschine sitzt!

Zu guter Letzt haben wir uns dann tatsächlich noch die 654 Stufen runter zur Neptun Grotte in der Nähe von Alghero angetan. Die Treppe verläuft entlang des Felsen und ist komplett der Sonne ausgesetzt. Das heisst beim Aufstieg einfach nur Schweiss und Hitze ohne Ende. Kann ich als Training sehr empfehlen. Oben ist man dann so erschlagen, dass man erstmal 3l Wasser und eine halbe Stunde Pause braucht. Uff!!!!

Tja und dann hiess es schon wieder rauf aufs Schiff, zurück nach Genua. Leider wurde meine Hoffnung auf ein paar Grad kühler im „Norden“ nicht erfüllt, die Po-Ebene war ein Backofen und wir waren am Abend dann dankbar für eine kühle Dusche.

Beide Inseln waren toll und die Kombination Fähre – Motorrad ist wirklich unschlagbar. Wir freuen uns auf die nächsten Abenteuer.

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